Grenzübergang am 03.06.2013 nach 3104 Km
Die Visa für Russland haben wir wegen der schwierigen Bedingungen über eine Visa-Agentur beantragt. Dort war es problemlos Buisness-Visa für drei Monate zu bekommen. (König-Tours in Brühl für 130,-€ pro Visum). Somit konnten wir am dritten Juni einreisen. Am Tag vorher sind wir in Narva, der Grenzstadt eingetrudelt. Dort wollten wir uns dann online für den Grenzübertritt einen festen Zeitpunkt aussuchen. Leider waren für die nächsten vier Tage keine Termine mehr frei, nicht mal nachts. Bei normaler Anmeldung betrug die voraussichtliche Wartezeit 14 h! Da haben wir uns gleich noch am Abend angemeldet, online über GoSwift. Wir bekamen dann je eine SMS als noch 60 und 30 Autos vor uns waren. Das war dann doch schon um 6:50Uhr, ca zwei Stunden früher als gedacht! Also schnell aufstehen und los zum Warteplatz. Dort ging es dann relativ schnell, nach einer Stunde (in der wir gefrühstückt haben) durften wir zur Grenzstation fahren. Grenzabfertigung in Estland ging schnell. Pass und Fahrzeugkontrolle, dort mussten wir die Außenklappen öffnen, im Innenraum wurde nur in den Schrank geschaut. Auf nach Russland über den Grenzfluss Narva. Dort mussten wir vor einer Schranke warten, ich bin mit den Papieren zum Grenzbeamten, weiß auch nicht was der genau wissen wollte. Aber anscheinend sind wir zu schwer für die „Auto-Abfertigung“. In Estland hat das mit dem „Auto“ ohne Probleme geklappt (für LKWs war die Wartezeit 19 h, somit war klar was der Unimog ist). Wir sollten weiter fahren, nach rechts. Dort wieder Pass- und Visakontrolle, wir mussten noch einen Zettel ausfüllen. Derweil hat sich ein Grenzbeamter den Unimog angesehen. Wieder Außenklappen öffnen, im Innenraum alle Schränke und Schubladen öffnen (wobei ihm dann doch weniger genügt haben) aber in den Wassertank wollte er noch schauen. Danach gab es einen Stempel in den Pass. Weiter zum Zoll. Zollerklärung ausgefüllt und nochmal unser Fahrzeug durchsuchen lassen, wobei hier nur in den Schrank, eine Schublade und die Außenklappen geschaut wurde, Frage nach Alkohol, Drogen oder Waffen und schon waren wir fertig. Der Zollmann konnte sogar ein bisschen englisch und war sehr nett. Wir wurden beim Zoll sogar an den vielen wartenden LKWs vorbeigeschläust. Um 11:40 Uhr dann nochmal Pass und Laufzettel zeigen und dann durften wir einfahren! Insgesamt hat die Grenzabfertigung ohne Wartezeit 2 h gedauert. Wir haben jetzt unsere zweite Zeitzone überschritten und stellen die Uhr wieder um eine Stunde vor. (Erste in Litauen + 1h).
St. Petersburg 03.06. – 08.06.2013
Wir haben uns entschlossen direkt nach St.Petersburg zu fahren. Auf dem Weg haben wir die ersten Rubel abgehoben (1€ = 42 Rubel) und getankt. Da hat sich unser Unimog gefreut, für umgerechnet 0,75 € pro Liter Diesel! In Petersburg haben wir einen Wohnmobilstellplatz „Baltic Parcing“ im Ortsteil Strelna gefunden und per e-mail kontaktiert, hat sich leider bisher keiner gemeldet. Wir sind trotzdem hingefahren. Anscheinend war das mal ein bewachter Wohnmobilstellplatz. Jetzt ist es ein normaler Parkplatz. Noch besser, kostet nix So haben wir die erste Nacht hier direkt am Meer verbracht. Am nächsten Tag haben wir uns Peterhof angesehen. Die älteste und wohl schönste Sommerresidenz gründete Peter I. gleichzeitig mit St. Petersburg am Südufer des Finnischen Meerbusens. In ausgedehnten Parkanlagen gibt es mehrere Schlösser und viele Fontänen und Kaskaden. Die Wasserspiele werden über ein unterirdisches Rohrsystem gespeist, die angeblich ausschließlich durch natürliches Gefälle funktionieren. Es gibt viele vergoldete Skulpturen. Wer mehr wissen möchte kann natürlich gerne den Herrn Wikipedia fragen. Wir haben uns alles angeschaut und waren wahrscheinlich bei vielen Fotos im Weg gestanden;-) Die russische Bevölkerung bringt sich gerne vor irgendwelchen Gebäuden, Skulpturen oder auf irgendwelchen Geländern in Pose:-). Sehr amüsant sowas zu beobachten. Nach dem Besuch wurde erstmal unsere neu erworbene 8-dbi WLAN-Antenne mit Verlängerung ausgepackt, wir mussten uns nach einem Stellplatz für die nächsten Nächte in Zentrumsnähe informieren. Hotel „Elizar“ kann man nur empfehlen, dort haben wir die nächsten vier Nächte verbracht. Gegen eine geringe Gebühr wurden wir auch registriert, sehr gut da müssen wir uns schon mal nicht mehr darum kümmern. In der Nähe des Hotels gibt es eine U-Bahn-Station, nach zwei Haltestellen ist man schon im Zentrum. Auf dem Weg zum Hotel war ziemlich viel los, manche Schilder muss man gekonnt übersehen, vor allem die mit dem LKW in der Mitte und dem rotem Kreis drumherum. Nach 1,5h waren wir dann da. Der Parkplatz war voller Wohnmobile aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine geführte Wohnmobil-Reisegruppe. Die nächsten Tage sind wir mit der U-Bahn zum Nevski-Prospekt gefahren und haben die Stadt erkundet. Sightseeing-Tour mit Bus und Boot zwischen aufwendig verzierte Häusern und Palästen. Wir sind den Nevski-Propekt entlang geschlendert. Die Isaak-Kathedrale, Peter und Paul-Festung und die Auferstehungskirche haben wir uns auch von innen angeschaut, sehr beeindruckend. Das, was wir von der Stadt gesehen haben war sehr schön. Die meisten Frauen hier sind sehr hübsch und tragen auffallend hohe Schuhe, die Männer dazu sind eher nicht so hübsch. Das Wetter war heiß und sonnig, die Nächte hell, es wird überhaupt nicht mehr dunkel. Es sind die „Weißen Nächte“. Nach Mitternacht wurden die Brücken geöffnet um große Schiffe passieren zu lassen. Am Stellplatz haben wir noch unseren Wassertank gefüllt, bevor es nach fünf Tagen in St. Petersburg weiter ging.