St. Petersburg bis Kazan 08.06 – 18.06.2013
Auf dem Weg aus St. Petersburg auf der E105 standen wir erstmal im Stau. Wir sind Richtung Rybinsk über kleinere Straßen gefahren. Die sich phasenweise als übelste Schlaglochpisten entpuppten. Meist befindet sich direkt neben der eigentlichen Fahrbahn ein befahrbarer Seitenstreifen ohne Asphalt oder ein Feldweg, der evtl. etwas besser ist. Rechtsverkehr? Nein, man fährt einfach da wo es am besten geht:-). Auch bei zähflüssigem Verkehr wird auf dem gegenüberliegenden Seitenstreifen überholt…. . Ja es stehen einige Kreuze und Tafeln mit Blumenschmuck am Fahrbahnrand.
Unsere Route führte uns über Borovichi, Vesyegonsk nach Rybinsk. Durch viel Wald, viel Sumpfgebiet und durch kleine Dörfer mit Holzhäusern. Die Holzhäuser bunt und teils aufwändig mit Holzschnitzereien verziert. Vor Rybinsk haben wir die Wolga mittels einer Fähre überquert.
In den kleineren Ortschaften sieht man immer wieder alte, zerfallene Häuser, vereinzelt auch Kirchen.
Bei Rybinsk haben wir mal ein bisschen unseren Unimog ausprobiert und sind über einen engen Feldweg eine Landzunge entlang gefahren. Nach den Gewittern der letzten Tage immer wieder Schlamm-Passagen und Wasserpfützen. Der Weg hat uns an eine schöne Stelle an den riesigen See gebracht, wo wir eine Nacht verbrachten. Dort gab es sogar Elchspuren… haben aber keinen gesehen. Am nächsten Tag die 15km (3 h) wieder zurück. Die nächsten Tage führten uns durch Yaroslavl, Ivanovo, Nizhniy Novgorod und Kazan. Wir haben uns kleine Städte angesehen, die schönen orthodoxen Kirchen mit ihren Zwiebeltürmchen und die kleinen Holzhäuser neben nicht so schönen Plattenbauten. Die Markthallen sind super, da bekommt man alles was man braucht. In Nizhniy Novgorod (fünftgrößte Stadt Russlands) haben wir uns auch den Kreml angesehen. Super schöne Stadt, der Kreml liegt ca. 80 Hm über den Flüssen Oka und Wolga, die hier zusammen fließen um irgendwann im kaspischen Meer zu münden. Die Häuser eine Mischung aus modernen Hochhauskomplexen, alten Prachtbauten und schiefen alten Holzhäusern. Das erste was wir allerdings hier gemacht haben war eine Mercedes-Truck-Werkstatt aufzusuchen um einen Bremsflüssigkeitsbehälter zu bestellen. Die Lieferung aus Deutschland dauert allerdings 14 Tage… Hier ist es zwar schön – aber 14 Tage ist zu lang. Da er nur ein bisschen tröpfelt und wir noch Bremsen können wird der Behälter von Jekatarinburg aus bestellt. Hoffentlich ist es auch das richtige Teil! Am ersten Abend in der Stadt hatten wir ein kleines Geschenk zwischen Fahrerhaus und Wohnkabine. Eine Flasche Tequila, einen Spielzeugtruck und einen Brief, natürlich auf russisch. Es hat ein bisschen gedauert bis der übersetzt war. Es war von Pavel, ein Truckfahrer mit dem wir uns dort kurz „unterhalten“ hatten.
Die nächste besuchte Stadt in der wir mehrere Tage verbrachten war Kazan. Vor Kazan gibt’s sogar ein Ski-Gebiet, auf ca. 200 Hm 🙂 Sonst ist die Gegend sehr flach. In Kazan selbst findet am 9 – 17 Juli die Universade statt. Muss ne große Veranstaltung sein, weil alles noch rausgeputzt wird, sogar auf den Cola-Dosen ist die Werbung. Gut, dass wir nicht drei Wochen später hier sind. Sonst hätte sich die Übernachtungs-Platz-Suche wohl noch schwieriger gestaltet. Hier ist nämlich jetzt schon Verkehrskaos. Das ist hier die erste Stadt in der so verrückt gefahren und gehupt wird (Vielleicht hängt das mit der Religion zusammen, Kazan ist die Hauptstadt der Tataren und überwiegend muslimisch – These von Stefan). An einem Abend hat ein Polizist im Dunkeln ohne Warnweste den Verkehr einer funktionierenden Ampel geregelt??? Wir standen direkt vor dem Fußballstation mit wunderschönem Blick auf den Kremel, vor uns die besagte Kreuzung. Die Polizeipräsenz war auffallend, abends und morgens stand mindestens ein Polizeiauto neben uns auf dem kleinen, nicht offiziellen Parkplatz. Dann kamen sie auch noch mit Bussen…. mehrere Buslandungen voll mit Polizei und Hunden. Der vermutlich sicherste Parkplatz in Kazan. Als die Kreuzung vor unserem Parkplatz teilweise gesperrt und der Asphalt aufgerissen wurde haben wir Kazan lieber mal verlassen.