Ural bis Novosibirsk 27.06. – 10.07.13
Nach genau 6.302 gefahrenen Kilometern verlassen wir Europa und erreichen somit Asien. Unser erstes Ziel ist Jekaterinburg. Dort lassen wir einen Ölwechsel der Achsen machen und den bestellten Bremsflüssigkeitsbehälter einbauen. Während der Unimog in der Werkstatt versorgt wurde sind wir mit der Straßenbahn in die Innenstadt gefahren. Die Tickets kann man direkt in der Bahn bei einem Verkäufer erwerben, ganz einfach. Haben uns in der Stadt ein bisschen umgeschaut und gehofft, dass der bestellte Behälter passt. Und er hat gepasst! Am Abend haben wir uns mit Jean-Baptiste, den wir in Perm 36 kennen gelernt haben, getroffen. Bei einem Gläschen Wein wurde am See gegrillt. Zwei Off-Road-Fahrzeuge sind noch auffälliger als eines und somit haben wir uns auch des öfteren mit anderen Badegästen unterhalten. Die meisten Unterhaltungen in russisch ( also Hände und Füße 🙂 ) es war aber auch ein junger Mann da, der perfekt deutsch konnte. In Jekaterinburg haben wir uns die Sehenswürdigkeiten angesehen und sind durch die Fußgängerzone geschlendert. In den orthodoxen Kirchen gibt es meist Leihkopftücher. Ich könnte mir langsam wohl doch ein eigenes zulegen. An Samstagen sind übrigens überall Hochzeiten, wie auch hier. Vor der „Kirche auf dem Blute“ haben sich viele Brautpaare fotografieren lassen. Ein Mann hat weiße Tauben angeboten, die die Brautpaare steigen lassen durften… sehr geschäftstüchtiger Mann, die Tauben hat er etwas später wieder vom Kirchturm geholt und erneut „vermietet“ 🙂 Jekaterinburg ist auf jeden Fall sehenswert. Insgesamt verbrachten wir drei Tage in der Stadt. Das Uralgebirge haben wir nun verlassen, die Landschaft ist jetzt wieder sehr flach und am Wegrand sind Wiesen, Äcker und viele Birken zu sehen. Wir fuhren durch Tyumen nach Tobolsk. In Tobolsk haben wir den wirklich schönen Kreml besichtigt. Ab Tobolsk sind wir immer am Fluss Irthysh entlang nach Tara gefahren. Aus Asphalt wurde mal wieder Sand-, Lehm- oder Schotterpiste, die im trockenen Zustand relativ gut zu fahren war. Auf den Wegen sahen wir oft Autospuren in Schlangenlinien. Nach einem Gewitter wussten wir auch warum, der Fahrbahnbelag hat sich in Schmierseife verwandelt und wir hatten Mühe uns auf dem Weg zu halten. Es ging durch kleine Dörfer und über noch kleinere Feldwege und Brücken ostwärts. In der Gegend haben wir außer Schafen, Schweinen und Kühen sogar ein Streifenhörnchen gesehen! Die großen Wildtier-Beobachtungen blieben bisher leider aus. Nach 650 km Piste kamen wir wieder auf die Hauptverbindungsstraße nach Novosibirsk. Da es zu regnen begonnen hat war ich froh wieder Asphalt unter den Reifen zu haben. Die unzähligen Schnaken schreckt der Regen übrigens in keinster Weiße ab.
In Novosibirsk haben wir Jean-Baptiste wieder getroffen und mit ihm die Stadt besichtigt. Er muss leider länger in der Stadt bleiben, da er Probleme mit seinem Auto hat.
Novosibirsk hat einen großen Bahnhof, in dem die Transsibirische Eisenbahn Halt macht. Da waren wir natürlich auch und haben versucht den Fahrplan zu entziffern. Wenn wir das richtig gelesen haben, hat der Zug aus Peking 20 Minuten Verspätung gehabt. Sonst war in Novosibirsk nicht wirklich viel zu besichtigen. Wobei, wir haben endlich haltbare Milch entdeckt! Super, die Frischmilch schmeckt in Russland nämlich irgendwie komisch und flockt im Kaffee.