Ukraine

vom 10.06.2014 bis 13.06.2014

Nach einer, zumindest für uns, unterhaltsamen Einreiseprozedur *(siehe weiter unten, Spezial zum Thema „Korruption“) fliegen wir förmlich weiter durch das Land.

Ja, auch wir haben in den letzten Wochen und Monaten die Situation im südlichen und östlichen Teil der Ukraine beobachtet. Fast täglich Schlagzeilen über das Vordringen der Separatisten und dem Versuch das Land und Leute zu spalten. Darum haben wir uns entschieden möglichst weit im Norden einzureisen. Auf unserer Fahrt über Kiev und Lviv hatten wir weder eine Polizeikontrolle, noch haben wir ein Militärfahrzeug gesehen.

In Lviv, auch als Lemberg bekannt machen wir noch einen Stopp. Der Kern der historischen Stadt, die über eine lange Zeit zum Reich Österreich-Ungarn gehörte ist UNESCO – Weltkulturerbe. Die verschiedenen Baustiele aus Renaissance, Barrock, Klassizismus und Jugendstil in der Altstadt, sowie die vielen Cafés mit ihren Kaffeeröstereien lassen uns nach den langen Fahrtagen ein erstes mal herunterkommen und entspannen. Die deutsche Sprache, die hier über 150 Jahre lang gesprochen wurde ist verschwunden. Was geblieben ist, die Wiener Kaffeehaus Kultur und der Apfelstrudel! So schlecht war der Feldzug der Österreicher gar nicht 😉

* SPEZIAL:
Wir haben Sie gefunden, die Korruption
Viele Reisende fragten uns, ob wir Probleme mit korrupten Polizisten, vor allem in Russland hatten. Bis jetzt hatten wir in keinem Land Probleme. Doch ab Kirgisistan ist es anders 🙂 Armin wurde gestoppt, wegen „Fahren ohne Licht“. Die Verhandlungsbasis des Polizisten war zu Beginn 100$. Armin hat den Beamten auf ein paar Dollar heruntergehandelt und nach mehrmaliger Frage nach einer Quittung wurde er ohne etwas zu bezahlen weitergeschickt.

Wir wurden mit unserem Unimog von einem „Polizisten“ in Bishkek gestoppt, weil wir in der Innenstadt, in der LKW´s verboten sind, unterwegs waren. Der Preis wäre 100$ oder 2000 Som (entspricht 38$) gewesen. Der „Polizist“ war höchstwahrscheinlich gar keiner, er hatte uns nur ganz kurz einen Ausweis gezeigt, der auch nur von der Bücherei hätte sein können. Sein Kumpel auf dem Beifahrersitz hatte eine Uniform an. Doch der ist bei den Verhandlungen nur ungern ausgestiegen und dann sofort wieder im Auto verschwunden. Das kam uns schon sehr merkwürdig vor und da zahlen wir natürlich nix! Dann hätten wir bei ihm im Auto mit zur „Polizeistation“ fahren sollen. Wo auch immer die Fahrt hingeführt hätte? Der falsche „Polizist“ wolle daraufhin unsere Kennzeichen abschrauben. Hätte er machen dürfen, wollte er dann aber doch nicht. Das kirgisische, bzw. russische Wort „Straff“ für Strafe verstehen wir natürlich nicht. Uns fällt weder ein russisches, noch ein englisches Wort ein, nur noch deutsch. Und als Stefan die Höhe der „Straff“ von 2000 auf 4000 Som und dann nochmal auf 7000 Som hochsetzt gibt der nun völlig verwirrte Witzbold mit seinem Polizeifreund auf und die Beiden fahren davon.
Bei der Einreise in die Ukraine werden unsere Pässe und Fahrzeugschein begutachtet und auf die Seite gelegt. „Present“ und eine eindeutige Handbewegung. Stefan versteht natürlich nicht was die Soldatin mit „Present“ meint. Also Motor aus und entspannen, wir haben Zeit. Das hilft und es geht weiter. Gleiche Grenzstation, nach der Zollabfertigung wieder dieses Wort: „Present“. Diesmal sind wir schlauer und der Soldat bekommt von Stefan ein Gänseblümchen an die schusssicher Weste gesteckt 🙂 Alle Beamten im Raum lachen und wir dürfen weiter fahren…
„Wer einmal schmiert, muss immer schmieren!“